Schwerpunkt

 

Unsere Gruppe setzt sich seit 2007 für Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten im Iran ein. Wir tun dies z.B. in Form von Informationsständen, Lesungen, Appellbriefen und Menschenrechtsläufen.
Für folgende Personen haben wir uns eingesetzt:

Narges Mohammadi
Am 22. Februar 2020 hatten die iranischen Behörden Narges Mohammadi mitgeteilt, dass ein weiteres Strafverfahren wegen “Unruhestiften im Gefängnis” und “Beleidigung des Leiters des Evin-Gefängnisses” eröffnet worden sei. Am 23. Mai 2021 wurde sie dafür vom Strafgericht Teheran zu 2½ Jahren Haft, 80 Peitschenhieben und zwei Geldstrafen verurteilt.
Am 26. September 2021 verkündete Narges Mohammadi in einem Instagram-Post, dass sie aufgefordert wurde, ihre Haftstrafe im Evin-Gefängnis anzutreten. Sie schrieb, dass sie diese Anordnung nicht befolgen würde. Am 16. November 2021 wurde sie erneut verhaftet und verbüßt nun die 2½-jährige Haftstrafe.
In einem weiteren Prozess wurde sie am 15. Januar 2022 zu weiteren 8 Jahren und 2 Monaten Gefängnis sowie 74 Peitschenhieben verurteilt. Sie befindet sich jetzt im Gefängnis Shahr-e Rey (Gharchak) in Varamin nahe Teheran.

Yasaman Aryani und Monireh Arabshahi
Menschenrechtlerinnen wie Yasaman Aryani und ihre Mutter Monireh Arabshahi haben am 8. März 2019 friedlich ihr Recht auf Meinungsfreiheit ausgeübt und den gesetzlichen Kopftuchzwang kritisiert, indem sie ohne Kopfbedeckung Blumen in einer Teheraner U-Bahn verteilten. Dafür wurden sie zu jeweils 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde in einem Berufungsverfahren im Februar 2020 auf 9 Jahre und 7 Monate reduziert.

Esmail Abdi
Esmail Abdi ist Mathematiklehrer und war früher Generalsekretär der Lehrervereinigung (ITTA) in Teheran und Mitglied des Führungsgremiums. Er wurde wegen Anklagen, die die Sicherheit des Staates betrafen, zu einer Gefängnisstrafe von 6 Jahren verurteilt. Inzwischen ist die Haft um 10 Jahre verlängert worden. Er hatte sich in friedlichen Aktionen für die Rechte der Arbeiter eingesetzt.

Erfolge im Jahr 2022:

Golrokh Ebrahimi Iraee ist am 9. Mai 2022 aus der Haft entlassen worden.

Sie hatte Facebook-Beiträge über politische Gefangene  verfasst und schrieb eine Geschichte über das Thema der Steinigung einer Frau. Sie war zu 3 Jahren Haft verurteilt worden.

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Atena Daemi ist im Januar 2022 aus der Haft entlassen worden.

Sie hatte sich im Internet kritisch zu Hinrichtungen und Menschenrechtsverletzungen im Iran geäußert. Im März 2015 wurde sie zu 14 Jahren Haft verurteilt, die dann im Februar 2017 auf 7 Jahre verkürzt wurde.

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Viele Verfolgte brauchen weiter Hilfe:

Nasrin Sotoudeh

Sie ist eine der bekanntesten Menschenrechtsverteidigerinnen des Landes und erhielt im Oktober 2020 den Alternativen Nobelpreis. Ihre Gefängnisstrafe beträgt insgesamt 38 Jahre. Davon muss sie nach iranischem Recht mindestens 17 Jahre verbüßen. Wegen ihrer gesundheitlichen Probleme nach Haft und Hungerstreik ist sie besonders gefährdet.

Hier könnt ihr unseren aktuellen Appellbrief mit der Forderung zur Freilassung von Nasrin Sotoudeh und der Forderung nach Aufhebung ihrer Verurteilungen  herunterladen, unterschreiben und versenden. Appellbrief Nasrin Sotoudeh

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Nahid Taghavi

Sie ist deutsch-iranische Staatsbürgerin und wurde nach einem unfairen Verfahren zu insgesamt 10 Jahren und 8 Monaten Haft verurteilt. Sie muss dringend operiert werden.
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Mehran Raoof

Er ist britisch-iranischer Staatsbürger und Arbeitsrechtsaktivist und wurde ebenfalls zu 10 Jahren und 8 Monaten Haft verurteilt. Vor seiner Verurteilung wurde er in verlängerter Einzelhaft gehalten.
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Vahid Afkari

Er ist nach einer Teilnahme an Protesten willkürlich festgenommen worden und ist Folter und anderen Misshandlungen ausgesetzt.
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Mehr Informationen zu den einzelnen Personen:

Nasrin Sotoudeh

Nasrin Sotoudeh ist eine der bekanntesten Menschenrechtsverteidigerinnen des Landes. Als Anwältin tritt sie für Gefangene ein, auf die es die iranische Regierung besonders abgesehen hat. Nachdem sie 2018 zwei Frauen verteidigte, die gegen die Kopftuchpflicht protestiert hatten, verurteilte man Sotoudeh zu 38 Jahren Haft und 148 Peitschenhieben wegen “Anstiftung zur Prostitution”, “Verbreitung von Propaganda” und “Verschwörung gegen die nationale Sicherheit”.

Im ­Oktober 2020 erhielt sie den Alternativen Nobelpreis “für ihr furchtloses Engagement, unter hohem persönlichem Risiko, zur Förderung politischer Freiheiten und der Menschenrechte im Iran”. Seit März 2021 trat sie zweimal in einen Hungerstreik, um gegen die Haftbedingungen zu protestieren. Wegen ihrer gesundheitlichen Probleme nach Haft und Hungerstreik ist sie besonders gefährdet.

Beim Amnesty-Briefmarathon im November 2019 wurden über 290.000 Briefe aus Deutschland verschickt, unter anderem für Yasama Aryani. In ihrem Fall gibt es bereits eine Verbesserung: Die Strafe der jungen Frauenrechtlerin ist von 16 auf neun Jahre reduziert worden und ihr Anwalt arbeitet nun daran, den Fall erneut vor Gericht zu bringen.

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Nahid Taghavi

Nahid Taghavi, deutsch-iranische Staatsbürgerin, wurde am 16. Oktober 2020 in ihrem Zuhause in Teheran festgenommen. Am 4. August 2021 wurde sie nach einem unfairen Verfahren zu zehn Jahren Haft wegen der angeblichen Beteiligung an einer “illegalen Gruppierung” sowie zu acht Monaten wegen “Propaganda gegen den Staat” verurteilt.

Von ihrer Verhaftung bis zur Verurteilung verbrachte Nahid Taghavi mehr als sieben Monate in Isolationshaft. Sie musste ohne Bett und Kissen auf dem Boden schlafen, wurde rund um die Uhr überwacht und durfte nur 30 Minuten pro Tag mit Augenbinde an die frische Luft. Im Juli 2021 ist Nahid Taghavi an COVID-19 erkrankt. Erst im September 2021 war festgestellt worden, dass sie dringend an der Wirbelsäule operiert werden muss.

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Mehran Raoof

Der britisch-iranische Staatsbürger und Arbeitsrechtsaktivist Mehran Raoof wird willkürlich im Evin-Gefängnis in Teheran festgehalten. Er wurde erst in verlängerter Einzelhaft gehalten, was einen Verstoß gegen das absolute Verbot von Folter und anderen Misshandlungen darstellt. Im August 2021 verurteilte ihn ein Revolutionsgericht nach einem äußerst unfairen Verfahren wegen Anklagen im Zusammenhang mit der nationalen Sicherheit zu zehn Jahren und acht Monaten Haft.

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Vahid Afkari

Vahid Afkari ist im Adelabad-Gefängnis in Shiraz Folter und anderen Misshandlungen ausgesetzt. Seit September 2020 wird er in fensterlosen Zellen in Einzelhaft gehalten, ohne Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung, frischer Luft, Telefonanrufen oder Besuchen von Angehörigen zu haben. Die Behörden haben ihn und seinen Bruder Habib Afkari 2018 nach ihrer Teilnahme an Protesten willkürlich festgenommen. Sie wurden Opfer des Verschwindenlassens und über Monate wiederholt gefoltert. In grob unfairen Verfahren verurteilte ein Gericht sie zu langen Haftstrafen. Habib Afkari wurde am 5. März 2022 freigelassen.

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Am 9. Mai 2022 wurde Golrokh Ebrahimi Iraee aus der Haft entlassen !

Golrokh Ebrahimi Iraee verfasste Facebook-Beiträge über politische Gefangene und schrieb eine Geschichte über das Thema der Steinigung einer Frau. Sie wurde in unfairem und nur wenige Minuten dauerndem Gerichtsverfahren ohne ausreichenden Zugang zu einem Anwalt unter schwammigen Anklagepunkten wie „Versammlung und Verschwörung gegen die nationale Sicherheit“, „Verbreitung und Propaganda gegen das System“ oder „Beleidigung des Gründers der islamischen Republik und des Religionsführers“ zu drei Jahren Haft verurteilt.

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Im Januar 2022 wurde Atena Daemi aus der Haft entlassen !

Atena Daemi wurde am 22.10.2014 verhaftet. Im März 2015 wurde sie zu 14 Jahren Haft verurteilt, die dann im Februar 2017 auf 7 Jahre verkürzt wurde. Sie hatte sich im Internet kritisch zu Hinrichtungen und Menschenrechtsverletzungen im Iran geäußert, mit Angehörigen zum Tode Verurteilter vor den Gefängnissen demonstriert, Flugblätter gegen die Todesstrafe verteilt und Informationen über Menschenrechtsverletzungen weitergegeben. Auch für die Rechte von Kindern setzte sie sich ein.

6. Juli 2023