Anlässlich des internationalen Tages gegen die Todesstrafe am 10. Oktober haben wir uns an einer Mahnwache des Bezirks Bonn-Koblenz von Amnesty International in der Bonner Innenstadt beteiligt.
Besonders dramatisch ist die Lage derzeit im Iran. Tausende Menschen dort sind in Gefahr, in grob unfairen Verfahren vor Revolutionsgerichten zum Tode verurteilt zu werden, unter anderem wegen Drogendelikten oder vage formulierter Anklagen wie „Feindschaft zu Gott“ oder „Verdorbenheit auf Erden“.
Seit Beginn der Proteste unter dem Motto „Frau, Leben, Freiheit“ Ende 2022 setzen die Behörden der islamischen Republik Iran die Todesstrafe gezielt ein, um die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen und ihre Macht zu festigen. Allein zwischen Januar und Ende August 2025 sind laut dem UN-Hochkommisser für Menschenrechte mindestens 841 Menschen im Iran hingerichtet worden.
An dem Infostand am Bottlerplatz konnte man Appellbriefe an die Oberste Justizautorität mit einer allgemeinen Forderung nach einem Hinrichtungsstopp unterzeichnen oder sich auf Petionslisten gezielt für einzelne Personen einsetzen – unter anderem für die 40-Jährige Pakhshan Azizi, die der unterdrückten kurdischen Minderheit im Iran angehört und als Sozialarbeiterin humanitäre Hilfe für Frauen und Mädchen in Lagern in der irakischen Region Kurdistan geleistet hatte.
