Monatsarchiv: November 2022

Seitdem die 22-jährige Jina Mahsa Amini am 16. September 2022 nach Verhaftung durch die iranische Sittenpolizei gewaltsam zu Tode gekommen ist, demonstrieren landesweit mutige Iranerinnen und Iraner gegen das Regime. Unter dem Eindruck der Ereignisse wollten wir ein Zeichen der Solidarität setzen und haben am 25. November 2022, dem Tag gegen die Gewalt gegen Frauen, eine Lesung aus dem Buch „Iran – Die Freiheit ist weiblich“ der Journalistin Golineh Atai in Zusammenarbeit mit dem Bonner Frauenmuseum veranstaltet.

Nach einer Begrüßung durch die Leiterin des Museums, Frau Marianne Pitzen, lasen Frauen aus unserer Gruppe sowie eine engagierte Iranerin Auzüge aus verschiedenen Kapiteln des Buches vor, so dass das Publikum einen eindrucksvollen Einblick in die Arbeit und das Leben ganz unterschiedlicher mutiger Iranerinnen bekam:

• Atena Daemi, die bereits als Achtzehnjährige politisch aktiv wurde, sich gegen die Todesstrafe und für die Rechte von Kindern einsetzt und deshalb unter grausamen Bedingungen und teilweise in Einzelhaft inhaftiert wurde. Den Sachstand im Golineh Atais Buch konnten wir bei der Lesung immerhin mit der erfreulichen Nachricht ergänzen, dass Atena Daemi Anfang 2022 freigelassen wurde.
• Fatemeh Sepehri, die Tochter eines Mullahs, die 2019 zusammen mit 13 anderen Dissidenten einen offenen Brief publiziert hatte, um den Rücktritt Khameneis, die Abschaffung der Islamischen Republik und die Einrichtung einer säkularen Regierung im Iran zu fordern – und die zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
• Schahnaz Akmali, die ihren Sohn durch das Regime verloren hat und seitdem für Gerechtigkeit und Freiheit im Iran kämpft und als „Mama Schanhnaz“ eine Stütze für zahllose Familien geworden ist, deren Angehörige getötet oder unter fadenscheinigen Gründen inhaftiert wurden. 

 

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