Nasrin Sotoudeh ist eine der bekanntesten Menschenrechtsverteidigerinnen des Landes. Als Anwältin tritt sie für Gefangene ein, auf die es die iranische Regierung besonders abgesehen hat. Nachdem sie 2018 zwei Frauen verteidigte, die gegen die Kopftuchpflicht protestiert hatten, verurteilte man Sotoudeh zu 38 Jahren Haft und 148 Peitschenhieben wegen “Anstiftung zur Prostitution”, “Verbreitung von Propaganda” und “Verschwörung gegen die nationale Sicherheit”. Von der Haftstrafe muss sie nach iranischem Recht mindestens 17 Jahre verbüßen.
Im Oktober 2020 erhielt sie den Alternativen Nobelpreis „für ihr furchtloses Engagement, unter hohem persönlichem Risiko, zur Förderung politischer Freiheiten und der Menschenrechte im Iran”. Seit März 2021 trat sie zweimal in einen Hungerstreik, um gegen die Haftbedingungen zu protestieren. Wegen ihrer gesundheitlichen Probleme nach Haft und Hungerstreik ist sie besonders gefährdet. Seit ihrer Festnahme am 13. Juni 2018 wurde sie im Teheraner Evin-Gefängnis festgehalten und ist seit Februar 2022 im Hafturlaub.
Reza Khandan, ein iranischer Menschenrechtsverteidiger und Ehemann von Nasrin Sotoudeh, wurde am 13. Dezember 2024 von iranischen Sicherheitskräften verhaftet und befindet sich seither im Evin-
Gefängnis. Es geht um die Verbüßung einer sechsjährigen Freiheitsstrafe, die 2019 gegen Reza Khandan verhängt wurde wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung sowie der konspirativen Beteiligung an der Herstellung und Verbreitung von Ansteckern, die sich gegen den Zwang zum Tragen eines Hijabs richteten.
Bereits 2023 gab es einen Versuch, diese Strafe zu vollstrecken. Damals kam Reza Khandan jedoch dank
internationaler Proteste wieder frei.